Fliegerabteilung (A) 290 b
Champagne im Februar 1918
Leutnant Friedrich Aichinger
übergibt dieses Foto an den
Stabsarzt Dr. Werner
zur freundlichen Erinnerung. FA (A) 290b.
Wer war dieser Lt. Aichinger ?
Fliegerbeobachter
Leutnant Friedrich Aichinger.
geboren am 04.11.1894 in Bayreuth.
Stationen:
ab Datum |
|
01.10.1908 |
Einjähriger Freiwilliger 7. IR |
01.04.1909 |
Beförderung zum Gefreiten |
30.09.1909 |
Beförderung zum Unteroffizier |
|
und Entlassung in die Reserve |
21.05.1910 |
Beförderung zum Vizefeldwebel der
Reserve |
04.08.1914 |
eingerückt zum LIR 7 |
09.08.1914 |
Beförderung zum
Offizierstellvertreter |
12.10.1914 |
Beförderung zum Leutnant der
Reserve beim LIR 7 |
20.03.1915 |
Verleihung des MVO 4b mit
Schwerter |
28.10.1916 |
Verleihung des Eisernen Kreuzes
II. Klasse |
06.08.1917 |
kommandiert zum Beobachterkurs
XXI bei der FEA 1b |
05.10.1917 |
Versetzung zur AFS in Alt-Auz.
Foto Flugplatz und
Schloss |
19.10.1917 |
Versetzung zur FEA b |
01.11.1917 |
bFEA Beobachterschule |
05.11.1917 |
Versetzung zum AFP 3 |
31.12.1917 |
Versetzung zum FA (A) 290b |
17.03.1918 |
Verleihung des
bayerischen
Beobachterabzeichen |
23.03.1918 |
in Gefangenschaft geraten (POW) |
21.10.1919 |
Rückkehr aus Gefangenschaft über Dulag Bremen |
ab 1920 |
Beförderung zum Oberleutnant |
Die Besatzung Unteroffizier Georg
Reichel (Flugzeugführer) und Leutnant der Reserve Friedrich Aichinger
(Beobachter) werden nach einem Luftkampf zur Landung gezwungen.
Bericht über die Gefangenschaft von Leutnant Aichinger:
„Am 23.März 1918 vormittag erhielt ich
von meinem Abteilungsführer den Auftrag, den Verkehr auf den Straßen Ham
- Nesle und Ham - Guiscard aufzuklären. Meine Abteilung, die bayerische
Flieger Abteilung (Artillerie) 290 gehörte bei der deutschen
März-Offensive zur 18. Armee und war der Division zugeteilt,
davon linker Flügel längs des Kanals St. Quentin - Ham verging.
Da am 23. März im Kampfgebiet starker Nebel herrschte, der die
Aufklärung sehr beeinträchtigte, so flog ich ziemlich weit nach Westen
her die Aufklärung besser durchführen zu können. Nach einiger Zeit wurde
ich von zwei, plötzlich aus dem Nebel auftauchenden, englischen
Kampfeinsitzern angegriffen und erhielt in dem folgenden Luftkampf
ungefähr 10 Treffer in den Motor, die eine sofortige Notlandung auf
feindlichem Gebiet bewirkten. Bei der Landung überschlug sich das
Flugzeug, wodurch ich auf das Maschinengewehr fiel und eine leichte
Kopfverletzung davontrug. Der Landeplatz befand sich dicht bei einem
englischen Flugplatz, sodass mein Führer und ich sofort von hunderten
von Engländern umringt waren, sodass ein sofortiger Fluchtversuch völlig
unausführbar wäre." Nach dem Krieg war Friedrich Aichinger als
Ingenieur in Bayreuth tätig.
Wir haben ihn nicht vergessen.
Der Verfasser |