Willy Sondermann


 
Willy Sondermann
Geboren    am 05.05.1897 in Barmen / Preussen
Gestorben am 00.00.1990 in Braunschweig



Stationen: Fliegerersatz - Abteilung 7 Köln
                  Fliegerersatz - Abteilung 9 Darmstadt
                  Armeeflugpark 4 in Gent
                  Fliegerabteilung 8
                 

 

 

Willy Sondermann wurde am 05. Mai 1897 in Barmen / Preußen geboren. Seine Eltern hatten mehrere Fabriken in Wuppertal/Elberfeld. Die Kindheit und Schule verbrachte er dort im Oberbergischen.

Am 01.09.1916 startete Leutnant Willy Sondermann seine Ausbildung als Flugzeugführer bei der Fliegerersatz-Abteilung 7 in Köln. Am 26. September machte über dem Flugplatz seinen ersten Alleinflug. Das dieser Flug nur 3 Minuten dauerte, und eine Höhe von 200 Meter erreichte, blieb für ihn unvergessen. Die geforderten Bedingungen zur Prüfung absolvierte er im Oktober. Am 17. November enden die Aufzeichnungen, als Sondermann bei einem Platzflug abstürzte und sich dabei verletzte.
Nach Genesung vervollständigte er seine Ausbildung bei der Fliegerersatz-Abteilung 9 in Darmstadt. Hier erfüllte er alle notwendigen Prüfungsbedingungen. Die Ausbildung als Flugzeugführer war am 25. Januar 1918 abgeschlossen. Danach folgte die Versetzung zum Armeeflugpark 4 nach Gent und gleichzeitig das Warten auf eine Frontverwendung. Diese ließ nicht lange auf sich warten. Am 15.021918 meldete die Fliegerabteilung 8 unter Führung ...... den Bedarf eines Flugzeugführers. Willy Sondermann flog ab 15. Februar 1918 bis zum Kriegsende für die Fliegerabteilung 8.
Seinen ersten Orientierungsflug machte er am 16. Februar mit dem Beobachter Leutnant Paul-Gerhard Schneider. Es wurde eine Höhe von 4200 Meter und eine Flugdauer von 50 Minuten erreicht. Leutnant Schneider macht bis zum Kriegsende seine meisten Flüge mit Leutnant Sondermann. Auch ist bekannt, dass sich beide in der Anfangszeit mehrmals "verfranzt" (= der Frontflug konnte nicht ausgeführt werden, da man sich verflogen hatte) haben, und deswegen so manchen Frontflug nicht ausgeführt werden konnte. Der Alltag in der Frühjahrsoffensive 1918 bestand aus Fotoflügen, Artillerieaufklärungsflügen, Überwachungsflügen, Artillerieeinschießflügen, und manchmal Bombenflüge. Beobachter wechselten alsbald. Vereinzelt flog Sondermann auch mit Leutnant Deichmann, Leutnant von Lielienthal, Leutnant Reichert, Leutnant Berger, Hauptmann von der Ölsnitz.

Bis zum Waffenstillstand am 11. November 1918 hat der Flugzeugführer Willy Sondermann 606 Flüge gemacht mit einer Dauer von 13749 Minuten.

Nach dem 1. Weltkrieg flog Sondermann als Kunstflieger oder arbeitete gelegentlich bei seinem Vater. Im Jahr 1934 übernahm der Kriegsveteran Willy Sondermann als Flughafenchef den Flugplatz Braunschweig-Wolfsburg. Diese Position hielt er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1962 inne. Auch im 2. Weltkrieg wurde der Kriegsflieger von der Luftwaffe reaktiviert und war als Hauptmann und Major der Luftwaffe u.a. Geschwaderkommodore auf einem Militärflugplatz in Kiew / Ukraine. Nach einer Verwundung kam er in russische Gefangenschaft. Nach dem 2. Weltkrieg baute er wieder als Flughafenchef den Verkehrsflughafen Braunschweig auf. Vor seiner Pensionierung bekam er vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz erster Klasse überreicht.

Auch gehörte Willy Sondermann der Traditionsgemeinschaft "Alte Adler" als Mitglied (ehrenhalber) an.

Trotz 2 Weltkriegen, Verwundungen, Gefangenschaft, Zerstörungen gab Willy Sondermann nie auf. Er starb im 93. Lebensjahr im Kreise seiner Familie in Braunschweig.

Wir haben ihn nicht vergessen. 

Der Verfasser